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TAG 13
ABU MINQAR - FARAFRA
(SAMSTAG, 23.3.2002)
Der letzte Tag. Es heisst Abschied nehmen von der Wüste. Wenn es nach mir ginge und die Vorräte an Treibstoff, Wasser und Food
nicht zu Ende gingen, würde ich gleich wieder kehrt machen und zurück in die Wüste fahren. Nach dem Frühstück bleibt noch Zeit
für einen kleinen Spaziergang. Ich finde riesige versteinerte Muscheln und eine unberührte und atemberaubende Landschaft
umgibt mich.

Die letzten 15 km offroad. Gegen Mittag erreichen wir die kleine Oase. Mohamed verabschiedet sich, erleichtert, wieder in der
"Zivilisation" zu sein. Es war ein erstaunlicher Anblick als wir plötzlich frisches Grün erblicken und durch eine Herde Kamele
fahren.

Noch knapp 100 km bis Farafra. Hamdi hat mit dem Satelittentelefon schon mal vorgesorgt, dass genügend Bier kaltgestellt wird.
Zum Abschluss ist noch ein grosses Fest auf einer kleinen Düne 15 km ausserhalb Farafra's geplant. Das Lamm ist bereits
geschlachtet und Holz haben wir auch wieder genug.

Nach einem ergiebigen Mittagessen bei Hamdi zuhause, treffen wir uns beim Badawiya Bedouin Hotel. Zum Sonnenuntergang
gibt's nun Wasser, 35 Grad warm à discretion. Nach fast 2 Wochen Wet Towels und rationiertem Wasser nun ein weiterer
Höhepunkt. Der Brunnen bei "Bir Saba" läuft fast über als sich die ganze Mannschaft ins schwefelhaltige Wasser stürzt. Selten habe
ich so gerne gebadet. Wir verbringen fast 1 Stunde im Wasser und fühlen uns danach wie neu geboren.

Schon vor dem heiligen Bade, die Hiobsbotschaft. In Farafra ist das Bier ausgegangen. Anyway, kein Grund zur Panik. Dafür gibt
es eine gute Asphaltstrasse zwischen Bahariya und Farafra und auch hier sind "Mobile-Phones" keine Zukunftsmusik mehr. Ein
oder zwei Anrufe und der Deal ist geritzt. Es wird zwar ungefähr 3 Stunden dauern bis der nächste Pick-Up Farafra erreichen wird.
Dafür beladen mit 5 Kisten vom "feinsten" Stella.

Und siehe da. Das Bier trifft ein. Wir machen uns gleich auf den Weg zur 5 km entfernten Düne östlich von Farafra. Ein ganzes
Lamm und ein Baum müssen herhalten. Ein riesiges Feuer macht die Nacht zum Tag. Bis das Fleisch endlich gegrillt ist, können
wir schon fast nicht mehr gerade stehen.


Es wird ein tolles Fest. Zahlreiche Freunde von Hamdi und Saad versammeln sich um das Lagerfeuer. Bedouin-Sound begleitet
uns und wir geniessen die Bequemlichkeiten der Zivilisation. Es wird noch viel erzählt und gesungen bis wir gegen 2 Uhr
morgens in die Schlafsäcke kriechen.

Ich kann es noch nicht glauben. Der Gilf liegt hinter mir. Ein Erlebnis welches mich mein Leben lang begleiten und mit den
eindrücklichsten Erinnerung verbunden sein wird wie damals 1990 auf einem Frachtschiff mitten im Pazifik .... aber das ist eine
andere Geschichte.

Der nächste Morgen beginnt mit einem ziemlich ausgewachsenen "Kater". Der starke Tee und die frische Luft helfen etwas. Es ist
Zeit zum Aufbruch und wir machen uns zurück auf den Weg nach Kairo.

Ich weiss nur noch soviel. Irgendwan komme ich zurück ... Für mich gilt: Einmal in der Wüste ... immer wieder Wüste ...
Zum Abschluss noch eine kleine Bemerkung.

Auch wenn auf diesem Trip ab und zu von Bier, Turbo-Chai und
"feucht-fröhlichen" Abenden die Rede war so soll dies nicht
heissen, das hier eine Gruppe verantwortungsloser "Säufer" die
Wüste unsicher machte und sich und das Material unnötigen
Risiken aussetzte. Klar gehört mal etwas Alkohol zum "Desert-
Trip". Jedenfalls war dies die Erfahrung, welche ich während 5
Jahren gemacht habe und da wird mir so mancher
"Wüstenfahrer" zustimmen.

Jedenfalls war die Organisation durch Peter etwas vom Besten,
was ich in Ägypten auf einem Trip erlebt habe. Was die
Fahrkünste der übrigen "Driver" anbelangt, gibts ebenfalls
nichts Nachteiliges zu schreiben. Tagsüber absolut "dry" und
super-seriös um die Sicherheit der Teilnehmer bedacht, braucht
man jedoch abends am Lagerfeuer mal einen guten Drink. Und
richtige Abstürze liegen gar nicht drin, da es zuwenig Platz gibt
um noch zusätzlichen "Proviant" mitzuschleppen.

In diesem Sinne ..... cheers !