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TAG 11
GREAT SANDSEA
(DONNERSTAG, 21.3.2002)
Wir haben eine weitere wunderschöne Nacht unter dem klaren Himmel verbracht. Die Sterne leuchten um die Wette. Es war etwas
kalt aber die Kameldecke tat ihren Dienst. Beim Morgenspaziergang entdecke ich rund um unser Lager einige steinzeitliche
Werkzeuge wie Keile und Pfeilspitzen. Was für ein Zufall. Hunderte von Kilometer gefahren und gleich an einer interessanten
Düne das Nachtlager aufgeschlagen. Weiter entdecke ich ein Netz mit einem kleinen toten Vogel. Jäger, wahrscheinlich aus
Libyen eingereist, fangen hier die Zugvögel auf ihrem Weg in den Süden.

Wir fahren gegen 09.00 Uhr los. Gleich nach einigen hundert Metern eine grosse Soft-Sand Passage und gleich 3 Wagen bleiben
stecken. Danach "Dune-Surfing" vom Feinsten. Wir fahren nur mit ungefähr 40 km/h durch das Sandmeer. Es sind immer wieder
neue Dünenketten zu queren. Wir fahren immer noch nord-ostwärts. Zum Teil erreichen die Dünen eine Höhe von 200 Meter.
Gegen Mittag haben wir 45 km zurückgelegt. Die Dünen zeigen immer das gleiche Bild. Sie steigen von West nach Ost stetig an,
der letzte Teil meistens mit sehr weichem durch den Wind hingewehten Sand bedeckt, um dann plötzlich in ein "slip-face"
überzugehen. Es gilt fahren mit höchster Konzentration. Die Sicht ist zum Teil gleich null aufgrund der senkrecht stehenden
Sonne und der Kontrastlosigkeit der Umgebung. Einmal den Rand der Düne erreicht, ein kurzer Stopp, Blick nach unten und
weiter geht's mit der Abfahrt.

Wir stossen auch in diesem Universum von Sand manchmal auf Sträucher. Einige davon sogar mit grünen Blättern. Hier muss
es also auch irgendwann vor einiger Zeit mal geregnet haben. Auch Benzinkanister aus dem 2. Weltkrieg ragen aus dem Sand
empor.

Es sind noch 100 km bis zu unserem nächsten Ziel, den Pillar-Rocks. Eine Steinformation mitten im Nichts. Wir kreuzen nicht
enden wollende Dünen. Der Wind hat wieder mal stark zugenommen und bläst den Sand über die Flächen. Nach dem kurzen
Abstecher zu den Pillar-Rocks erreichen wir nach weiteren 18 km ein Autowrack der Long Range Desert Group (LRDG),
zurückgelassen aufgrund eines Defekts oder weil das Benzin ausging. Diese englischen Pioniere sabotierten die Deutschen
während des Zweiten Weltkrieges mit gezielten Aktionen. Sie fuhren mit Ford Lastwagen vom Gilf Kebir aus nordwärts durch das
gesamte Sandmeer um den Deutschen am Mittelmeer Schwierigkeiten zu bereiten. Eine wahnsinnige Leistung.
Die Dünen werden nun wieder etwas flacher. Wieder entdecken wir am Horizont einen schwarzen Punkt im gelben Sand. Wieder ein
Stein, ein Kanister, ein Strauch? Wir nähern uns und fahren nur 50 Meter entfernt vorbei. Ein ausgewachsener Wüstenfalke sitzt im
Sand. Als wir stoppen erhebt er sich und fliegt davon. Auch diese Vögel werden leider hier gejagt und für einige tausend Dollar in
die Golfstaaten verkauft. Dieser hat bis jetzt Glück und fliegt in die Unendlichkeit hinein. Wir fahren eine weitere Stunde bis zum
Camp. Heute waren es um die 170 km. Was den Fahrspass anbetrifft so war diese Etappe einer der besten des ganzen Trips. Wir
haben an die 20 "slip-faces" gekreuzt. Zwischen 10 und 100 Meter hoch.

Nachtessen besteht inzwischen nur noch aus Konserven. Es bleibt noch etwas Whiskey übrig welcher im "Turbo-Chai" seine
Verwendung findet. Die letzten Holzstück werden für den Teekessel verwendet.
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GREAT SAND SEA - ABU
MINQAR
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